Gerade in einem ZEIT-Artikel gelesen: bislang trifft die Wirtschaftskrise wohl noch nicht mit voller Wucht auf die immer noch recht breite Mittelschicht (abgesehen von lautstark demonstrierenden Mitarbeiter von Opel und anderen großen Unternehmen in Schieflage), sondern vorerst nur auf: a) Beschäftigte mit geringer Qualifikation und b) die Selbständigen.
Und hier dann eine Zahl, die mich ein wenig überrascht hat: “Etwa 30 Prozent der freiberuflichen Architekten verdienen monatlich weniger als 1250 Euro netto “. So hier und da habe ich schon mitbekommen, dass es Architekten nicht so prickelnd geht – aber dass es quer durch die Bank soo mau aussieht, war mir nicht bewusst. Achja, und Anwälte sind mit den Architekten in einem Satz erwähnt. Gemeinsamkeiten liegen damit wohl nah.
Tja, und dann geht es auch noch kurz um die gut ausgebildeten “kreativen Selbstständigen in den Medien und im künstlerischen Bereich”. Die sind (ähnlich wie die Beschäftigten mit geringer Qualifikation) “vornehmlich mit sich selbst beschäftigt”, als Einzelkämpfer haben sie daher auch “keine medienwirksame Repräsentanz”. So wird dieser Teil der Wirtschaftskrise draußen überhaupt nicht wahrgenommen. Die, die jedoch betroffen sind, “agieren wie gewohnt: selbstständig, selbstausbeuterisch und leise”.
Leise sind aber auch die Berufs-Verbände der Freelancer, wenn es um dieses Thema geht. Gehen die an die Öffentlichkeit? Nö. Nach außen hin soll bitteschön alles nach fortgesetztem Erfolg aussehen.
Vielleicht sollten wir nicht länger still sein, sondern alle mal laut werden …