Pflicht zur Altersvorsorge?

Achja, die Welt könnte so schön sein – wenn die ganzen Selbständigen Deutschlands nicht den Porsche in der Garage oder den Rembrandt an der Wand anstelle einer Altersvorsorge hätten. Oder so ähnlich. Und deshalb fordert Wirtschaftsministerin von der Leyen in einem Interview mit der Wirtschaftswoche die Pflicht zur Altersvorsorge für Selbständige. Zitat:

“Die Selbstständigen müssen sich zurzeit nicht rentenversichern. Sollten sie?”
“Von den viereinhalb Millionen Selbstständigen ist nach Schätzungen nur eine Million in der gesetzlichen Rentenversicherung oder einem berufsständischen Versorgungswerk abgesichert.”

Aha. Weil von den viereinhalb Mio. Selbständigen nur eine Million abgesichert ist, schlussfolgert die Frau Ministerin, dass der Rest sich einfach nur vor der Zahlung drückt, um dann später als “Trittbrettfahrer” (ja, diesen Begriff verwendet sie) aufzutauchen und bei der Gemeinschaft abzukassieren.

Dass sehr viele Selbständige nicht aus Jux und Dollerei nichts einzahlen, sondern weil neben Bürokosten, Miete und Krankenversicherung auch noch Geld für Lebensmittel aufzubringen ist, und somit eine regelmäßige Zahlung über einen langfristigen Zeitraum oft gar nicht gewährleistet werden kann, hat sie noch nicht mitbekommen.

Sorry, liebe Politiker, aber wer sich unter Kreativen und Medienschaffenden umsieht, wird erkennen, dass es nicht die übliche Ärzte- und Steuerberater-Klientel ist.

Und mal wieder die Frage: wieso sind eigentlich die Honorare von Ärzten und Steuerberatern geschützt und die aus anderen Branchen nicht???

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