Der Beitrag ist schon vom letzten Oktober, jetzt beim Sortieren der vielen offenen Tabs ist die passende Gelegenheit gekommen, darauf aufmerksam zu machen. w+v-Chefredakteur Jochen Kalka schreibt über die miesen Honorare für Texter.
Lange Jahre wurde nach Tagessätzen abgerechnet, dann kam mehr und mehr die Abrechnung über Stundensätze – häufig auch zu „unmoralischen Angeboten, die oft aus einer gewissen Not heraus nicht abgelehnt werden können“.
Seit einigen Jahren gibt es jetzt die Abrechnung pro Wort! Mehrere Texter kommen (anonym) zu Wort und rechnen vor: Eine gute Copy hat im Schnitt 650 Anschläge. Das sind rund 150 Wörter. Nehmen wir den aktuellen “Spitzensatz” von 10 Cent pro Wort, kommt man auf 1500 Cent, was 15 lächerliche Euro sind. Zum Vergleich: Bisher werden für diese Textlänge ungefähr 300 Euro berappt. Ein anderer Texter schreibt:
“Ich komme mir langsam vor wie ein Mexikaner, der morgens an der Hauptstraße mit Arbeitshandschuhen und ´ner Schaufel steht und darauf wartet, dass irgendwer mit ´nem Pickup vorbeikommt und Hilfe braucht, für ein paar Pesos oder ´nen Maiskolben auf die Faust”.
Im Artikel finden sich noch weitere Grusel-Beispiele für die Ausbeutung durch Auftraggeber. Und für zähes Zahlen erst nach vier Monaten. Oder fürs Kürzen des Honorars. Wer sich weiter gruseln will, findet hier Jochen Kalkas Artikel …