Hui, „Plattformarbeiter“, ein neues Wort kennengelernt und ein schönes Beispiel, wie sich der Wortschatz weiterentwickelt. Über einen Artikel auf t3n bin ich auf diesen Begriff gestoßen. Die Bertelsmann Stiftung hat eine Studie publiziert, die sich mit der Situation derjenigen beschäftigt, die sich als Plattformarbeiter verdingen, auch genannt Click-, Cloud-, Crowd- oder Gig-Worker – und das passt durchaus zum Thema hier.
Nicht alle dieser Plattformarbeiter gehören zur Kreativbranche. Bei vielen geht es um Pizza- oder Imbisslieferungen, Personenbeförderung, Vermietung von Zimmern oder Wohnungen oder auch Daten eingeben. Aber es gibt eben auch viele Plattformarbeiter, die Texte schreiben oder Logos bzw. Websites erstellen.
Laut Studie sind die Plattformarbeiter durchschnittlich 41 Jahre alt und gut gebildet. Als Vorteile für diese Form der Arbeit wurde angegeben, dass sich Beruf und Privatleben besser vereinbaren ließen, dass Lösungen kollaborativ erarbeitet würden, dass es mehr Selbstbestimmung und eine höhere Produktivität und Innovationsfähigkeit gäbe. Zu den Nachteilen zählten die ständige Verfügbarkeit, eine unzureichende Entlohnung und die mangelnde soziale Absicherung.
Im scheinbaren Widerspruch zur Klage über die unzureichende Entlohnung geht es den Plattformarbeitern finanziell doch relativ gut: der Anteil der Plattformarbeiter mit einem Nettoeinkommen von insgesamt mehr als 3.000 EUR ist durchschnittlich betrachtet doppelt so hoch wie bei Lieschen und Otto. Jeder vierte Plattformarbeiter muss jedoch mit weniger als 1.500 EUR auskommen. Und mehr als die Hälfte der Clickworker erzielt nur 400 EUR im Monat mit seiner Plattformarbeit.
Wichtig zu wissen dabei: die Plattformarbeit wird zu 99 Prozent nur nebenberuflich ausgeübt.