Als es letzten Herbst losging mit der Banken- und Finanzkrise, hatte ich in der ersten Zeit den Eindruck, das ist ein kurzer Wirbelsturm, der mehr oder weniger an uns Freelancern vorbeigeht. Wenn ich mich jedoch in letzter Zeit so umhöre, dann trifft es jetzt doch einen nach dem (oder der) anderen.
Neulich habe ich mit einer Grafikerin telefoniert, die erzählt hat, dass zwei Monate von den letzten vier oder fünf Monaten keinen müden Cent fürs Konto brachten, weil Aufträge weniger wurden und sogar Zahlungen ausblieben. Eine andere berichtet, dass ihr Hauptauftraggeber, ein richtig großes DAX-Unternehmen, kaum noch Aufträge vergibt. Eine Agentur, für die ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, bekommt von ihrem Hauptauftraggeber kaum noch etwas rein (was natürlich auch heißt, dass kaum noch etwas an mich weitergereicht wird). Eine andere Agentur, die in den letzten Jahren gelegentlich Jobs für mich hatte, hat auch arg zu kämpfen und vergibt nix mehr an externe Leute.
Das ist eben ein ganz gravierender Nachteil in der Freelancer-Freiheit: während die (noch) Angestellten dank Kurzarbeitsprogramm der Arbeitsagentur nicht so viel von der Krise spüren, trifft’s die Freien viel schneller.
Bleibt die Hoffnung, dass die optimistischen Wirtschaftsexperten richtig liegen und dass die Krise langsam zu Ende ist. Demnächst ein Schwenk der Prognosen in Richtung Aufschwung wäre durchaus beruhigend …