Ganz frei und ganz ohne Mindestlohn

Ein Kollege hat mir einen Link geschickt auf einen Presse-Artikel, nach dem Journalisten in den USA die größten Verlierer der Wirtschaftskrise sind. Während im letzten Jahr die Zahl der Arbeitsplätze allgemein um acht Prozent gesunken ist, sind im Journalismus 22 Prozent der Arbeitsplätze verloren gegangen. Insgesamt haben damit 35.000 Journalisten ihren Job verloren.

In Deutschland habe sich die Zahl der arbeitslosen Journalisten im gleichen Zeitraum zwar “nur” etwa elf Prozent erhöht. Allerdings sei diese Zahl nicht so aussagefähig, weil sich viele Journalisten erst gar nicht arbeitslos melden. Ob diese sich nun alle als Freie auf dem Markt versuchen? Und ob die einen Einstieg über Preisdumping sehen?

Dazu passt ein Artikel dieser Tage in SPON über pro und contra von Mindestlöhnen. Ein Satz ist mir hier hängengeblieben, von dem Inhaber eines Gebäudereinigerunternehmens:

… Für Gebäudereiniger – also für meine Mitarbeiter – gibt es ja schon seit längerem einen Mindestlohn. Und ich muss sagen: Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Die Lohnspirale nach unten wurde gestoppt und inzwischen findet ein Wettbewerb über die Qualität statt – und nicht über das Preisniveau.

Klasse! Bei den Gebäudereinigern geht es wieder um die Qualität und nicht mehr um den Preis. Und wir freien Kreativen? Zu viele setzen auf einen Einstieg über den Preis. Mir scheint, es wäre höchste Zeit, ein Mindesthonorar für Freie zu verabreden …

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