Armut als Lebensstil: das prekäre Leben

Auf Bildblog gefunden und gleich aufgesucht: ein sehr lesenswerter Artikel über einen Lebensstil in prekären Verhältnissen, auch wenn es um prekäre Angestellten-Verhältnisse geht, aber die Grenze zum selbstausbeutenden Freelancer sind in diesem Bereich fließend. Kernsätze aus dem Artikel:

„Wir bieten Ihnen ein junges, kreatives Team mit flachen Hierarchien und einen eigenen Mac-Arbeitsplatz.“ Ich habe nichts dagegen, meinen Vorgesetzten per Du anzusprechen und zusammen mit bunten Farben auf beschreibbaren Wänden Brainstorm-Seminare abzuhalten, die wir dann mit dem iPad fotografieren. Aber sollte ich für all das auf ein ordentliches Gehalt verzichten? Diese Frage stellt sich für viele nicht. Da wird mit den Achseln gezuckt.

und weiter:

„Was soll ich sonst tun?“, sagt eine geknechtete Freundin. „Ich liebe den Job. Ich liebe die Kollegen. Ich kann hier voll mein Ding machen und brauche ja eigentlich nicht wirklich mehr, als ich bekomme. Irgendwann wird sich schon etwas Besseres finden.“ Das sagt sie, obwohl ich weiß, dass sie noch einen zweiten – übrigens furchtbaren – Job machen muss, um ihre Leidenschaft im ersten Job bezahlen zu können. Ein teures Hobby.

Der Rest ist ebenso faszinierend. Einfach selbst lesen, nämlich hier (Nachtrag sechs Jahre später: der Link zu neueelite funktioniert nicht mehr, daher fehlt er jetzt)

PS: Und noch ein letzter Nachdenkkrümel:

Manchmal machen wir Jobs auch umsonst, denn vielleicht denkt man beim größeren Projekt an uns, vielleicht wird unsere Kulanz berücksichtigt, vielleicht ist dieser Job das Sprungbrett zum großen Geld. Kein Wunder, das Burn-Out und Depression zu den Krankheiten dieses Zeitalters gehören.

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