Da ich vielleicht demnächst anwaltlichen Rat brauche, habe ich nach Anwälten für ein bestimmtes Fachgebiet gesucht, und bin in zwei Websites auf Stundensätze gestoßen: der eine Anwalt verlangt 180,- Euro pro Stunde, der andere liegt bei einem Stundensatz von 200,- Euro. Hoppla. Das hat mir ein wenig zu denken gegeben. Der gemeine Freie aus der Kreativwirtschaft dürfte das wohl kaum erreichen.
Und dann habe ich heute im Spiegel Online gelesen, der Verband der Freiberufler, genauer gesagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Arno Metzler, warne vor den Folgen der Wirtschaftskrise.
Bei Ärzten, Architekten, Anwälten und Steuerberatern drohe ein Stellenabbau wie in den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr. Die Politik, so die Forderung, müsse nun auch den „kleinen Freiberuflern“ helfen.
Ach, nur denen? Und was ist mit Freiberuflern wie Journalisten, Textern, Lektoren, Übersetzern, Designern, Fotografen und Grafikern?
Und dann ist auch noch die Frage: Wenn die armen Ärzte, Architekten, Anwälte und Steuerberater die „kleinen Freiberufler“ sind – wer sind dann eigentlich die „großen Freiberufler“? Und wo sind hier die Kreativen? Sind das die Mikro-Freiberufler? Und benötigen die keine Hilfe?
Ich finde es mal wieder sehr bezeichnend, dass ein Vertreter derer, die mehrheitlich wohl eher nicht am Hungertuch nagen, am lautesten nach Staatsknete schreit.
Wahrscheinlich braucht’s Unterstützung deshalb, weil die Jahresgebühr für den Golfplatz oder die Tankfüllungen für den Porsche so viel kosten. Dabei ist der Ölpreis letztes Jahr doch wieder ganz immens in den Keller gerauscht …